Der Kindersuchdienst widmet sich Kindern, die aufgrund von Krieg, Flucht oder Vertreibung ihre Eltern verloren haben.
Kinderschicksale des Zweiten Weltkriegs
Die meisten Anfragen an den Kindersuchdienst hängen mit den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs zusammen. Sie werden von Menschen gestellt, die heute noch das Bedürfnis haben zu erfahren, wer ihre leiblichen Eltern, wo ihre Wurzeln sind, wohin sie eigentlich gehören. Seit 1945 hat der DRK-Suchdienst rund 500.000 Kinderschicksale geklärt.
Das ganz besondere Augenmerk galt lange den 33.000 so genannten „Findelkindern“. Sie wurden meist während der Flucht von ihren Familien getrennt und waren noch zu jung, um ihren eigenen Namen und ihr Alter zu kennen. Mit vielfältigen Klärungsmethoden konnte der Kindersuchdienst ihre Zahl auf 400 reduzieren.
In den 1970er Jahren begann die Suche nach und von nichtehelichen Kindern, sowohl deutscher Soldaten als auch kurzzeitig in Deutschland stationierter Besatzungssoldaten. Es handelt sich hierbei schätzungsweise um mehrere hunderttausend betroffene Kinder, die zwischen 1940 bis weit in die Nachkriegszeit hinein geboren wurden.
Zwangsadoptierte aus der ehemaligen DDR
An den Kindersuchdienst wenden sich zudem Menschen, die in der ehemaligen DDR zwangsadoptiert wurden. Zum Beispiel, weil ihre Eltern Republikflucht begangen hatten oder begehen wollten, und ihnen die Kinder daher weggenommen wurden. In vielen Fällen erfuhren die Betroffenen hiervon erst nach der Wende. Zumindest konnten sie ab diesem Zeitpunkt erstmals nach ihren Wurzeln zu suchen. Diese Kinder, in manchen Fällen auch die Eltern, haben ein vitales Interesse daran, ihre Schicksale aufzuklären.